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Reisebericht Juni 536 von Benodet nach Hamburg 2005

Freitag 8 Juli

Die Nacht war wieder ziemlich Feucht da wir den Ofen schon am Vorabend sicher im Heck verstaut haben, denn heute soll es ja losgehen. Ohne das nasse baumwollne Bettlaken ist es aber auch ohne Ofen schon wesentlich angenehmer.

Um 8:30 sind wir auf dem Weg nach Audierene, diesmal klappt es besser mit dem Aussenborder, bevor das Segel Druck bekommt ist er hochgeklappt. Tschüß Sainte Marine.

Auf der Höhe von Loctudy lässt der Wind nach. 2 Knoten Fahrt das ist nichts, wir laufen halben Wind, Genaker setzen bringt nicht viel macht aber ordentlich Arbeit.

Auf der Höhe von Roc´Helou gibt es wieder Wind, ab Saint Guenole müssen wir Hoch an den Wind, zwischen der Windwelle läuft noch eine lange Dünung aus der Biskaya. Wir kreuzen zwischen einer Flotte von Fischern und müssen zweimal unseren Kurs ändern um nicht zu dicht zu kommen. Die Junges legen das aber auch darauf an möglichst Dicht an die Segler heran zu fahren, aber sonst ist ja auch nichts los. Als wir einen Schlag in Richtung Küste machen zeigt das Echolot plötzlich 0,9 Meter, schluck, Fehler gemacht? Nein dann wäre schon schluss gewesen. Position, Karte, koppeln ergibt satte 30 Meter Wassertiefe die hier sein müssten. Kurzzeitig zeigt das Gerät wieder 30 Meter an geht aber wieder auf 0,6 bis 0,3 Meter eine halbe Stunde lang unverändert.

Ich will gerade die nächste Wende vorbereiten und sortiere die Leinen als Tassadit ruft, sieh mal ein Delfin, pass auf das Du ihn nicht überfährst. In Lee direkt neben dem Boot sehe ich noch wie er direkt neben der Relingstütze abtaucht. Er sah aber ziemlich müde aus seine Bewegungen wirkten kraftlos aber wir sehen ihn nicht wieder auftauchen, wahrscheinlich ist er in Uferrichtung weiter geschwommen.

Aber nun zeigt unser Echolot wieder richtig an, ist das möglich das es am Delfin gelegen hat? Ist er mit uns zwischen den Fischerbooten durchgekommen? Oder haben wir zuviel Phantasie? Ich würde es wirklich gern wissen.

Der Wind hat auf 23 knoten zugenommen und mit einem Reff im Groß fährt es sich viel angenehmer, aber wenn Juni über die Wellenberge hüpft, dann ist die Landung nicht immer sehr sanft, patsch als wenn man einen Topf auf das Wasser schlägt, aber wir bleiben einigermaßen trocken.

An der Gefahrentonne GAMELLE_O,AUDIERNE fallen wir etwas ab und gehen auf 355°, die Segel weiter auf und Hossa so haben wir uns das vorgestellt, kein glucksen am Heck mehr sondern absolute Ruhe nur ein entferntes zischen, ein sauberer Wasserabriss am Heck, herrlich, aber zu kurz denn wir sind schon da.

Nachdem wir ein paar Runden gedreht haben und sicher sind welche Mooring Tonnen für unseren Tiefgang passen suchen wir uns eine Boje aus an der wir festmachen. Wir liegen unruhig, der Wind pustet über die weite Wasserfläche hinter der Mole und Juni schwojt hin und her. In der bordeigene Kombüse, die nach altem Seemannsbrauch auf Backbord zu finden ist, bereiten wir uns unser Abendbrot.

Die Hafenmeisterin eine junge wirklich gut aussehende brünette Bretonin kommt mit einem Aluboot längsseits und kassiert für die Boje 8 Euro, aber dafür nimmt sie auch unseren Abfall mit.

Wir igeln uns zeitig in unseren Schlafsack ein, nachdem ich die Vorleine soweit gebändigt habe, dass sie nicht mehr scheuert und knarrt.

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